Generelle Probleme 2

Viel zu spät haben wir im Internet diese Homepage gefunden

20.03.2019

Sehr geehrter Herr Bierschenk,

viel zu spät haben wir im Internet Ihre Homepage gefunden. Jetzt - nachdem mein Lebenspartner seit 2 Jahren tot ist - möchte ich meine Erfahrungen mit der ÖEK mit Betroffenen teilen. Vielleicht gelingt es mir, andere vor den Fehlern zu warnen, die wir begangen haben und die aus meiner heutigen Sicht das Fortschreiten der Krankheit begünstigt haben.

Mein Erfahrungsbericht:

Im August 2015 erhielt mein Lebenspartner die Diagnose "Kleinzelliges Lungenkarzinom im Endstadium IV" (metastasierend). Sein körperlicher Zustand war zu diesem Zeitpunkt noch sehr gut und nur ein Druckgefühl im Lungenbereich hatte ihn dazu veranlaßt, sich röntgen zu lassen. Das Röntgen erfolgte am Freitag und bereits für den darauf folgenden Montag wurde eine ambulante Biopsie in einem Krankenhaus in Essen vereinbart. Im Krankenhaus überzeugte man uns, dass die sehr bedrohliche Situation eine sofortige umfangreichere Untersuchung erfordere und die alleinige Biopsie nicht ausreiche. Es folgte ein mehrtägiger Untersuchungsmarathon, an dessen Ende die Empfehlung zur Teilnahme an einer Studie mit neuer Chemotherapie im Tumorzentrum Essen stand, wofür ohne vorherige Rücksprache bereits alles vorbereitet war. Mein Lebenspartner lehnte dies ab, da wir inzwischen von der Aussichtslosigkeit einer schulmedizinischen Behandlung in der aktuellen Situation Kenntnis hatten.

Fieberhaft suchten wir im Internet nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten und entschieden uns für eine Behandlung mit Mistelinfusionen, Hyperthermie, Entgiftung, Vitamin- und Mineralstoffgaben u.a. bei einem Professor in Düsseldorf, die sehr hohe Kosten verursachte und von der privaten Krankenkasse nur zu einem geringen Teil übernommen wurde. Ab Anfang September 2015 erfolgte diese Behandlung. Ernährung spielte nach Rückfrage dabei angeblich gar keine Rolle. Der Zustand meines Lebenspartners verschlechterte sich zusehens. Es kam zu Komplikationen, die eine Weiterbehandlung ab Ende November unmöglich machten. Ende Oktober fanden wir im Internet erste splitterhafte Hinweise auf Dr. Budwig und begannen mit ersten Ernährungsveränderungen ohne die Tragweite dieses Ernährungskonzepts zu erfassen.

Anfang Dezember 2015, als mein Lebenspartner bereits starke Ödeme in den Armen hatte, versuchten wir, den von Frau Dr. Budwig veröffentlichten Tagesplan in die Praxis umzusetzen, wobei insbesondere die Frischsäfte zu kurz kamen, da die Investition "Saftpresse" zu diesem Zeitpunkt noch zu groß erschien.... Obwohl es um Leben und Tod ging, war mein Lebenspartner auch nicht bereit, Quark zu sich zu nehmen. In der Folgezeit experimentierten wir mit rohem geschrotetem Buchweizen und den schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin in Kapselform anstelle von Quark, wobei mein Lebenspartner das Leinöl bei der Mahlzeit leider auch noch separat schluckte. Die Ödeme an den Armen verschwanden dennoch bis Weihnachten und der Hausarzt war Anfang Januar von den Ergebnissen des Blutbildes angenehm überrascht. Zu diesem Zeitpunkt verspürte mein Lebenspartner auch subjektiv mehr Energie und wir dachten, die Wende zum Guten sei geschafft.

Möglicherweise führte ein Gaststättenessen einen Tag später zum "Umkippen" des Zustands. Damals wußten wir noch nicht, wie gefährlich "normales" Essen für schwer Krebskranke ist und dass es eine Abwärtsspirale in Gang setzen kann. Von da an verschlechterte sich der Zustand meines Lebenspartners rapide, so dass seine Kinder darauf bestanden, ihn in ein Krankenhaus zu bringen. Dort wurde ein die Atmung schwer behindernder Pleuraerguß punktiert und es ging ihm vorübergehend besser. Es wurde mir in diesem Krankenhaus erlaubt, das nach Dr. Budwig selbst zubereitete Essen zu ihm zu bringen. Allerdings konnten die Einreibungen mit ELDI-Öl und die Zwischenmahlzeiten mit Säften und Sekt mit Linomel dort nicht durchgeführt werden. Die Ödeme an den Armen waren zurückgekehrt. Man erzählte uns, dass das Setzen eines Stents die stark nässenden Ödeme beseitigen und eine Verbesserung der Lebenssituation herbeiführen könnte. Dazu war ein erneutes CT erforderlich, dessen Abstand zum vorherigen nur reichlich 1 Monat betrug. Durch die radioaktive Belastung trat eine weitere Schädigung ein. Der Stent wurde in einer Spezialklinik unter Narkose gesetzt. Dort war das Mitbringen von Essen untersagt und es mußte die Krankenhauskost gegessen werden. Auf besonderen Wunsch war es möglich, auch Leinöl serviert zu bekommen. Allerdings wurde dies offen in einer kleinen Schale übergeben und war deshalb ungenießbar. Die Diät-Assistentin kannte die Ernährung nach Dr. Budwig zwar, erklärte aber, dass diese keine nachweisbaren Erfolge bei Krebs bewirken könne....

Die Entlassung aus der Spezialklinik erfolgte bereits nach 3 Tagen. Das vom Hausarzt erneut veranlaßte Blutbild zeigte, dass verschiedene Werte, wie z.B. die Blutsenkungsgeschwindigkeit, aus dem Ruder gelaufen waren. Der körperliche Zustand meines Lebenspartners war äußerst schlecht, der Pleuraerguß füllte sich wieder und ohne Sauerstoffgerät konnte er nicht mehr atmen. Die Ödeme an den Armen verschwanden wirklich, dafür entwickelten sich neue an den Beinen. Anfang Februar 2016 verstarb mein Partner im Krankenhaus, ohne dass die erneut notwendige Punktion des Pleuraergusses durchgeführt worden war. Stattdessen war ihm Morphium gespritzt worden. Dies sieht die Krebsrichtlinie in diesem Stadium so vor....Er war 64 Jahre alt.

Fazit:

Wir wurden von der Diagnose Krebs überrascht und es wurde uns das Gefühl vermittelt, schnell handeln zu müssen, obwohl nach offizieller Krebsrichtlinie nur noch eine palliative Behandlung vorgesehen war. Dies ermittelten wir aber erst Wochen später. In der Kürze der Zeit war es uns nicht möglich, umfassend zu alternativen Krebs-Therapien zu recherchieren und deshalb wählten wir die falsche. Von der Ernährung nach Dr. Budwig und deren Erfolgen wußten wir zu diesem Zeitpunkt nichts und es dauerte später zu lange, das Wesentliche dieser Ernährungsform zu erfassen. Wir begingen zahlreiche Fehler, wodurch der Erfolg ausblieb.

Bevor man die Öl-Eiweiss-Kost nach Dr. Budwig durchführt, sollte man sich intensiv mit den theoretischen Grundlagen befassen, um keine Fehler zu begehen. Dazu empfehle ich das Buch "Die Praxis der Öl-Eiweiss-Kost" von Michael Bierschenk, das sich streng an die Originallehre hält und verständlich geschrieben ist. Ein sehr gutes Leinöl bildet das Kernstück dieser Ernährungsform. Hier ist besondere Aufmerksamkeit und Sachkenntnis erforderlich, die man sich erarbeiten muß. Die Ernährung muß im Krankheitsfall exakt nach den Vorgaben von Frau Dr. Budwig ausgeführt und darf keinesfalls unterbrochen werden. Es ist deshalb dringend zu empfehlen, sich bereits als noch Gesunder mit all diesen Dingen zu befassen, um mit Sachkenntnis entscheiden zu können, falls man krank wird.

Ich selbst esse seit Dezember 2015 vorbeugend täglich das Budwig-Müsli nach Original-Rezept und vermeide schädliche Fette, wenn ich sie denn identifiziert habe. Dies ist nicht immer leicht, da sie auch in Bio-Produkten zahlreich vorhanden sind. Ab August 2016 habe ich als eine Art Trauma-Bewältigung eine Ausbildung zum Berater für Öl-Eiweiss-Kost erfolgreich absolviert und missioniere mit meinem Wissen seitdem mit wechselndem Erfolg (ohne finanzielle Interessen). Meine Kinder und Enkel sowie wenige Andere konnte ich von dieser Ernährungsform überzeugen und insbesondere das Frühstücks-Müsli und selbst hergestelltes Oleolux schmecken allen seit Monaten sehr gut und sie fühlen sich wohl. Die Infektanfälligkeit der Beteiligten hat merklich nachgelassen. Die Migräneanfälle meines Schwiegersohns, der nur sporadisch "Reste" der Budwig-Creme, aber auch wesentlich weniger Trans- Fette ißt, sind seltener und schwächer geworden.

Nach meiner Erfahrung sind leider gerade Kranke kaum zu einem Selbstversuch durch Ernährungsumstellung zu bewegen.

Herzliche Grüße von

E. H.


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