Die Öl-Eiweiß-Kost bei Hunden (Seite 2)

Wie können Sie nun praktisch vorgehen, wenn Ihr Hund von einer Krebserkrankung betroffen ist?

Wenn Ihr Hund Krebs hat, dann ist nach Dr. Budwig (und das war ja bereits seit Otto Warburg und den 1920er Jahren bekannt) die Sauerstoffversorgung der Zellen in einem kritischen Stadium. Die Krebszellen selber haben ihre Energiegewinnung von der mangelhaften Sauerstoffversorgung bereits unabhängig gemacht und sich auf den anaeroben (= ohne Sauerstoff) Gärungsstoffwechsel umgestellt. Solche Zellen führen gewissermaßen ein eigenständiges Dasein und haben sich vom normalen Kreislauf des Werdens und Vergehens abgekoppelt. Sie vermehren sich zwar noch, aber der bei gesunden Zellen nach einer gewissen Zeit stattfindende Zelltod (Apoptose) findet nicht mehr statt. Das Tumorgewebe wächst also nur noch und nimmt immer weiter zu.

Dr. Budwig hat bei ihren Forschungsarbeiten die Bedeutung der hochungesättigten Fettsäuren für die Sauerstoffversorgung der Zellen und auch für den Energietransport im Organismus überhaupt erkannt und nachgewiesen. Folglich war es notwendig, dem Organismus diese fehlenden Bestandteile in ausreichendem Maße wieder zur Verfügung zu stellen. Unter allen Pflanzenölen sind die hochungesättigten Fettsäuren in der erforderlichen Menge nur im Leinöl vorhanden.

Die Fischöle aus Kaltwasser-Tiefseefischen wären eigentlich, wie es auf vielen Webseiten zum Thema auch beschrieben wird, für die diversen Funktionen im Organismus durchaus noch besser geeignet, als das Leinöl. Dennoch schied Fischöl für Dr. Budwig aus, da auch schon vor 20-30 Jahren keine wirklich unbelasteten Fischöle mehr zu bekommen waren. Dieser Zustand hat sich in den letzten 1-2 Jahrzehnten leider nicht eben verbessert, sondern das Gegenteil ist der Fall. Schwermetalle und andere giftigen Inhaltsstoffe sind aber etwas, was der kranke Organismus eher wieder loswerden muss, anstatt den Pegel des Giftcocktails noch weiter anzuheben. Eine Reinigung der Fischöle ist kaum möglich, ohne die hochempfindlichen Öle dabei im Grunde zu zerstören und ihrer Wirksamkeit zu berauben. Das ist natürlich schade, aber notgedrungen zu akzeptieren. Nähere Infos zu diesem Thema finden Sie auch im Artikel:"Leinöl versus Fischöl"

Es kommt also in der Öl-Eiweiß-Kost (auch für Hunde) nur Leinöl als Omega-3-Spender in Frage. Damit das Öl in den erforderlichen Mengen vom Organismus leichter aufgenommen und auch in die kleinsten Kapillargefäße gelangen kann, muss es gründlich mit Quark und etwas Milch verrührt werden, bis eine völlig homogene Masse entstanden ist. In der ÖEK für Menschen, wird diese Grundmasse nun noch gewürzt (mit Honig für ein süßes Früchte/Quark-Leinöl Müsli oder deftig als Salatdressing), was für Ihren Hund allerdings nicht erforderlich sein wird. Die meisten Hunde lieben die Grundmischung aus Quark, Leinöl und Milch, so wie sie ist.

Da ich mich selber nach den Grundsätzen der Öl-Eiweiß-Kost für Gesunde ernähre, zweige ich für unseren Hund einfach jeden Morgen bei der Herstellung der Creme für das Müsli eine gewisse Portion für den Hund ab, bevor ich dann noch Honig und ggfs. andere Gewürze, wie z. B. Zimt, hinzurühre. Sobald der Hund morgens das Aufreißen einer Quarkpackung hört, sitzt er geduldig hinter mir und wartet auf seine Portion. Er liebt es jedenfalls und den Berichten nach geht es anderen Hunden ebenso.

Jetzt zur Dosierung:

Das entscheidende Agens in dieser Zukost ist ja das Leinöl und wenn man die Dosis für menschliche Krebspatienten auf einen Hund umrechnet, dann scheint eine Dosierung von 1,5 EL Leinöl je 10 Kilo Körpergewicht Ihres Hundes eine angemessene Dosierung sein. Auf eine 100%ig genaue Dosierung kommt es hierbei nicht an, denn Krebspatienten nehmen auch alle in etwa die gleiche Dosis (ca. 8 EL / Tag), obwohl sie unterschiedliches Gewicht auf die Waage bringen. Die Mengenangaben der folgenden Tabelle können Sie dabei etwa als Richtwerte für Ihren Hund zu Rate ziehen:


Gewicht des Hundes
 
EL Leinöl pro Tag
bis 10 kg 1-2 EL
10 - 20 kg 3 EL
20 - 30 kg 4 EL
30 - 40 kg 5 EL

Geben Sie Ihrem Hund morgens und abends jeweils die Hälfte der Tagesdosis. Die für die Quark-Leinöl-Creme erforderliche Menge Quark beträgt etwa einen leicht gehäuften EL (= 30-40g) pro 1 EL Leinöl. Verrühren Sie diese beiden Zutaten unter Zugabe von ein wenig Milch sehr gründlich, bis eine homogene Creme entsteht. Ein el. Handrührgerät leistet dabei gute Dienste. In jedem Fall darf kein Leinöl mehr zu sehen sein oder sich gar am Rand absetzen.

Machen Sie sich desweiteren Gedanken über eine möglichst gute Ernährung Ihres Hundes. Er braucht 'lebendige' Nahrung und keine toten Füll- und Sättigungsstoffe. Machen Sie sich in diesem Zusammenhang einmal über BARF schlau und glauben Sie vor allem nicht so einem Blödsinn, wie er zu diesem Thema auf Wikipedia zu finden ist. Auch dem aktuellen BARF-Boom und der damit einher gehenden Rechthaberei und Haarspalterei würde ich dabei aus dem Weg gehen. Ein wirklich einfach zu lesendes und an der Praxis orientiertes Buch (80 Seiten) zu diesem Thema ist:"BARF - Biologisch Artgerechtes Rohes Futter für Hunde" von Swanie Simon. Hier erfahren Sie für schlappe 5 € alles Wichtige zum Thema.

Wenn Sie es gerne ausführlicher hätten, dann ist auch noch das Buch:Natural Dog Food: Rohfütterung für Hunde - Ein praktischer Leitfaden zu empfehlen. .

Wenn Ihnen das mir der "Barferei" zu umständlich und kompliziert erscheint, dann gibt es immerhin noch die Möglichkeit, auf qualitativ hochwertiges Futter umzusteigen. Neben der täglichen Quark-Leinöl-Creme bietet sich dafür das "Markus Mühle NaturNah Hundefutter" der Markus Mühle an.

Ein weiterer Tipp, der mir von einer Hundeexpertin zugesandt wurde, ist das Hundefutter von BELLFOR. Auch diese Firma hat sich auf gesundes Hundefutter spezialisiert. So gibt es z. B. BELLFOR kalt gepresstes Trockenfutter oder Futter für Welpen und alle möglichen weiteren Futtervarianten, meist ohne Getreideanteil und mit vielen Omega3-Fettsäuren in Form von Leinsaat.

Den Quark für die Öl-Eiweiß-Creme bekommen Sie natürlich überall. Empfehlenswert ist hier - wie in der ÖEK für Menschen - Magerquark zu nehmen. Ich selber benutze den Bio-Magerquark von ALDI (-Süd), sowohl für mich selber, als auch für unseren Hund. Bioqualität ist in der Krankenkost bei an Krebs erkrankten Menschen ein "Muss", weshalb ich ihn für kranke Hunde auch empfehlen würde.

Gutes Leinöl ist nicht ganz so leicht zu finden und sollte nicht im Geschäft gekauft werden, da hier die Chance auf frisches und qualititiv hochwertiges Leinöl zu stoßen gegen Null geht. Nähere Infos dazu finden Sie auf der entsprechenden Infoseite.


© www.oel-eiweiss-kost.de 08/2016

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