Generelle Probleme 3

Kann man Chemotherapie mit der Öl-Eiweiß-Kost kombinieren?

Am Freitag, dem 26. April 2019, 12:12:44 Uhr schrieb Chr. an die FlaxSeedOil2-Gruppe:

Hallo,

kann man die Öl-Eiweiß-Kost während einer Chemotherapie durchführen? Ich habe Leukämie, die in letzter Zeit aggressiver geworden ist. Ich möchte mit der ÖEK und Essiac-Tee anfangen, bin aber nicht sicher ob die ÖEK und die Chemotherapie gleichzeitig durchgeführt werden können ... Jede Hilfe wäre sehr erwünscht ... danke!

Chr.

 

Noch am gleichen Tag antwortet H.P. darauf:

Hallo,

nach meiner eigenen Erfahrung ist die Öl-Eiweiß-Kost für die Chemotherapie unerlässlich.

Meine besondere Form von Blasenkrebs (Stadium 3, invasiv) ist nicht so lebensbedrohlich, wie viele andere, und ich bin fest davon überzeugt, dass ich wieder voll und ganz gesund werde. Nachdem ich mit dieser Diagnose konfrontiert wurde, begann ich mit dem Budwigschen Ansatz, hauptsächlich Leinöl mit Quark und Leinsamen. Außerdem bereitete ich reichlich Sauerkraut und anderes fermentiertes Gemüse zu, um meinem Gaumen etwas Gutes zu tun, zusammen mit einem Entsaftungsprogramm. Ich beschränkte mein Entsaften hauptsächlich auf Gemüse, da ich fand, dass das Essen der Früchte eine bessere Alternative wäre, da ich so die Ballaststoffe bekam, die ich brauchte.

Ich bin nie von den vegetarischen oder veganen Argumenten überzeugt worden und habe immer Fleisch und Fisch gegessen. Ich bin jedoch immer mehr von den Argumenten gegen GVO-Produkte [GVO = gentechnisch veränderte Organismen], industrielle Landwirtschaft, sowie den Einsatz von Pestiziden usw. überzeugt. Daher achte ich nun bewusst auf die Art von Fleisch und Fisch, die ich konsumiere. Ich habe noch nie gepökelte, geräucherte oder gesalzene Produkte gegessen, nur frisch und gesund. Ich war mir auch immer sehr bewusst, wie ich koche und verwende beim Braten nur hochwertige Kokosöle und meistens dämpfte oder schmorte ich die Gerichte ... aber das ist eine andere Geschichte.

Sobald ich jedoch in die Budwig-Kost einstieg, reduzierte ich meinen Fleischkonsum, insbesondere rotes Fleisch, und aß nur einmal pro Woche wenig Hühnchen und weißen Fisch.

Im meiner Vorbereitung bis zum Beginn der Chemotherapie hatte ich keine Schmerzen, Schwellungen oder andere Beschwerden. Ich war normal, gesund und stark!

Als ich nach etwa 3 Monaten Wartezeit irgendwann mit meinem Chemo-Zyklus begonnen hatte, stellte ich fest, dass ich absolut keine Nebenwirkungen hatte. Ich war nicht einmal überzeugt, dass ich tatsächlich Krebs hatte, und bat meinen Onkologen mehrmals, meine Ergebnisse zu überprüfen ... aber sie wurden immer bestätigt ... ja, Stadium 3, invasiv! Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich der Krebs in der 3-monatigen Wartezeit nicht ausgebreitet hatte und die CT-Untersuchungen zeigten im Grunde nichts ... obwohl betont wurde, dass ein CT keine winzigen Spuren zeigen würde, also verborgene Zellen in meiner Blase, welche wachsen könnten!

Das Problem ist, dass ich mit meiner Öl-Eiweiß-Kost zu viel Selbstvertrauen bekam und mehr Fleisch und vor allem Steak zu mir nahm.

Innerhalb weniger Tage bekam ich Probleme ... Hohe Körpertemperaturen, Zahnfleischbluten, Geschwüre im Mund, geschwollene und schmerzende Gelenke, Gicht und eine Brustinfektion. Blutuntersuchungen zeigten, dass mein Immunsystem deutlich unter die akzeptablen Werte gefallen war und mein Chemo auf Eis gelegt wurde.

Ich besann mich und kehrte zu meiner vorherigen, konsequenten ÖEK zurück. Innerhalb einer Woche verschwanden meine Beschwerden und mein Immunsystem kehrte zur Normalität zurück. Meine Chemotherapie konnte wieder anfangen und ich werde jetzt definitiv konsequent bleiben.

Ja, ich esse immer noch ein oder zwei Mal in der Woche ein kleines Huhn und Weißfisch. Meine Essgewohnheiten sind so, dass ich das anscheinend brauche und es hat sich ja bei mir nicht als nachteilig erwiesen. Ich habe jedoch gelernt, dass Gemüse richtig gekocht ein guter pikanter Ersatz für das rote Fleisch sein kann, an das ich mich seit langem gewöhnt hatte.

Grüße,
H. P.

 

Noch eine Anmerkung des Webmasters zu diesem Thema:

Aus Sicht Dr. Budwigs arbeiten Chemo und ÖEK in die entgegengesetzten Richtungen. Erstere soll etwas zerstören und zweitere etwas aufbauen. Diese beiden Richtungen kamen als Kombination für sie aus guten Gründen nicht in Frage. Falls Ihnen noch grundlegende Informationen zum Unterschied zwischen den schulmedizinischen Ansätzen und den naturheilkundlichen Methoden fehlen, dann rate ich Ihnen, sich einmal den hervorragenden Vortrag von Lothar Hirneise: Onkologie 2018 – Time for Change (2018 in Basel) anzuschauen oder als MP3 anzuhören.

Betrachte ich diese Frage nun einmal aus der Sicht eines Betroffenen, der sich sowieso schon für eine Chemo entschieden hat (oder hat entscheiden lassen), dann wird er die Frage vermutlich folgendermaßen formulieren:
Kann die Durchführung der ÖEK während der Chemotherapie deren Wirkung beeinträchtigen?

Meine persönliche Antwort auf die Frage wäre: "Ich fürchte: Nein!"

Wie aus dem Erfahrungsbericht oben aber sehr schön hervor geht, können die Nebenwirkungen der Chemotherapie abgemildert oder - wie im Beispiel - komplett verhindert werden. Ich betone aber, dass es sich hier um eine Möglichkeit handelt - sicher ist das nicht. Immerhin kann man es probieren, wenn die Entscheidung für eine Chemotherapie schon gefallen ist.

Beachtenswert ist dabei aber, dass Sie, wie der Schreiber des Berichts es anscheinend auch gemacht hat, mit der ÖEK, so lange wie möglich, vor der Chemo anfangen. In seinem Fall waren es großzügige 3 Monate, was ideal ist. Es kann Ihnen sonst passieren, dass Sie auf Grund der Nebenwirkungen im Mund-Rachenraum oder im Darm nicht mehr gewillt sind, wichtige Komponenten der ÖEK (z.B. saure Säfte oder überhaupt ungekochte, rohe Lebensmittel) zu sich zu nehmen. Aber auch das ist nicht immer gleich, sondern von Mensch zu Mensch verschieden. Es scheint mir aber wichtig, das hier erwähnt zu haben.


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